Tragende Rolle der Apothekerinnen und Apotheker im Gesundheitswesen
Rund 300 000 Personen gehen jeden Tag in eine der 1800 öffentlichen Apotheken der Schweiz. Neben der Abgabe von Medikamenten bieten diese auch Leistungen in den Bereichen Prävention und Triage an: Komplexe Fälle werden an eine Arztpraxis oder ein Spital verwiesen und einfache häufige Erkrankungen können direkt in der Apotheke behandelt werden. Ausserdem unterstützen die Apothekenteams Menschen mit chronischen Erkrankungen. Die Ausgabe 2023 der Publikation «Fakten und Zahlen Schweizer Apotheken» bietet einen kompakten und umfassenden Überblick über die Rolle und das Potenzial der öffentlichen Apotheken im Gesundheitswesen.
In den Schweizer Apotheken setzen knapp 23 000 qualifizierte Fachpersonen (Apothekerinnen und Apotheker sowie Pharmaassistentinnen und -assistenten) ihre Kompetenzen zum Wohl der Bevölkerung ein. Damit spielen sie eine unverzichtbare Rolle in der medizinischen Grundversorgung und sind für das reibungslose Funktionieren des Gesundheitswesens unverzichtbar. Um vom Angebot der Apotheken zu profitieren, benötigt die Bevölkerung keinen Termin und auch nicht zwingend ein Arztrezept.
Apotheken gehören für die Bevölkerung zu den wichtigsten Anlaufstellen in Gesundheitsfragen – einfach zugänglich und wohnortnah
Eine Umfrage der Forschungsstelle Sotomo aus dem Jahr 2022 bestätigte, dass die Apothekenteams bei leichten gesundheitlichen Beschwerden zu den bevorzugten Ansprechpartnern der Bevölkerung zählen, gleich nach den Arztpraxen.
Die gute Erreichbarkeit aufgrund langer Öffnungszeiten, qualitativ hochwertige Beratung und Leistungen sind die wichtigsten Vorzüge der öffentlichen Apotheken, gleichzeitig aber auch diejenigen, die am meisten Fachkräfte erfordern. Trotz der mengenmässigen Zunahme bei den Dienstleistungen zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) bleiben die Kosten der derzeit von Apothekerinnen und Apothekern erbrachten Leistungen mit 3,1% stabil. Ein geringfügiger Anteil angesichts des tagtäglichen Engagements der Apothekenteams, das weit über die reine Abgabe von rezeptpflichtigen Arzneimitteln hinausgeht.
Das Potenzial der Apotheken um die Kosten bei den Leistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) zu senken
Richtig eingesetzt können die Kompetenzen und Fachleistungen der Apothekerinnen und Apotheker sowie deren Teams zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen beitragen und die Hausarztpraxen und Notaufnahmen durch das Behandeln von einfachen Beschwerden entlasten. Der Bundesrat folgt zwei Motionen und einer parlamentarischen Initiative, die praktisch ohne Gegenstimmen verabschiedet wurden, und anerkennt das Potenzial der Apotheken, indem er vorschlägt, die Apothekenleistungen im Rahmen des zweiten Massnahmenpakets zur Kostendämpfung neu zu regeln. Dieses wird in der Herbstsession vom Parlament behandelt: Die Apotheken würden damit die Möglichkeit erhalten, selbstständige Leistungen im Rahmen von Präventionsprogrammen oder pharmazeutische Beratungsleistungen zur Optimierung der Arzneimittelabgabe und Therapietreue zu erbringen und über die Grundversicherung abzurechnen.
Die Apothekerinnen und Apotheker unterstützen die Bemühungen des Bundesrates, die Zunahme bei den Gesundheitskosten zu bremsen. Eine Möglichkeit dazu ist die Entwicklung von Apothekenleistungen für die Bevölkerung, die zur Kostendämpfung beitragen.
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