Neue Abgeltung bei rezeptpflichtigen Medikamenten
curafutura, der Verband der innovativen Krankenversicherer, und der Apothekerverband pharmaSuisse haben beim Bundesrat einen neuen Apothekentarif eingereicht. Das Vertragswerk zum Apothekentarif LOA V ist das Resultat detaillierter Studien und patienten- wie kostenorientierter Verhandlungen. Die neue Vergütung von Apotheken und anderen Leistungserbringern, die Medikamente abgeben, fördert die Generika-Abgabe. Dies wird die Medikamentenkosten insgesamt spürbar senken.
Die Apotheken vor Ort sind unverzichtbare Stützen der medizinischen Grundversorgung. Die Leistungen
innerhalb der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) werden durch den Apothekentarif, die
Leistungsorientierten Abgeltung (LOA), abgegolten. Für diesen Tarif und den Vertriebsanteil OKP-pflichtiger
Medikamente wurde nun ein Konzept entwickelt, das Kosten spürbar dämpft und die Behandlungsqualität
verbessert. Der neue Tarif schliesst den Anreiz aus, teurere Medikamente abzugeben. Er beinhaltet neu
auch den Aufwand des Personals in der Apotheke.
Umlagerung in Apothekentarif, Medikamentenkosten sinken
Neu werden die Lohnkosten des Apothekenteams zur Erbringung der pharmazeutischen Leistung
vollständig aus dem Vertriebsanteil herausgenommen. Diese Leistung wird Teil des Apothekentarifs. Unter
dem Strich führt dies zur Entlastung des Gesundheitswesens: Während der Apothekentarif steigt, sinkt der
Vertriebsanteil, der heute vor allem bei den teuren Medikamenten zu hoch ausfällt. Das Reformpaket senkt
somit die Publikumspreise im hohen Segment und fördert die Generikaabgabe, was Einsparungen mit sich
bringt. Es handelt sich dabei um eine kostendämpfende Umverteilung im Sinne der Kostenwahrheit.
curafutura-Direktor Pius Zängerle: «Die Apotheker bringen unseren Versicherten einen grossen Nutzen bei
der Medikamententherapie. Bei den Medikamentenpreisen sind aber Einsparungen möglich. Wir rechnen
mit einem Sparpotenzial von mehreren hundert Millionen Franken ab Einführung der neuen Lösung.» Die
Winterthurer Swica ist dem LOA-Vertrag bereits beigetreten, somit steht die Mehrheit der Schweizer
Krankenversicher hinter dem neuen Apothentarif.
Vorteile für Patientinnen und Patienten
Die Patienten bezahlen in der Apotheke, wie beim Maler oder in der Autowerkstatt, das Produkt (z.B. Farbe
oder Pneu) und die Fachleistung (z.B. Streichen der Wände oder Aufziehen der Pneus) separat. Erbrachte
pharmazeutische Leistungen und Produkte werden nun auch im Rahmen der LOA V getrennt und
transparent ausgewiesen. pharmaSuisse-Präsident Fabian Vaucher: «Das neue System ist ein gutes Ergebnis
aus harten Verhandlungen. Mit der neuen LOA bezahlen Patienten nur die Apothekenleistungen, die sie
effektiv erfahren. Das neue Modell bei den Medikamentenpreisen sorgt dafür, dass mehr günstige Generika
abgegeben werden. Gesamthaft gesehen wird es für die Prämienzahlenden günstiger. Dies war immer
unser Ziel.»
Quersubventionierung durch chronisch Kranke entfällt
Mit der Marge bei den Tiefpreismedikamenten konnten in der Vergangenheit die Kosten nicht gedeckt
werden, sondern mussten durch die teureren Medikamente quersubventioniert werden. Mit der
Neuregelung des Vertiebsanteils werden die effektiven Logistikkosten der Medikamente abgegolten. Die
günstigsten Medikamente werden sich dadurch preislich etwas nach oben bewegen. Dies hat den
gewünschten Effekt, dass Patienten mit hochpreisigen Medikamenten nicht mehr durch die
Quersubventionierung bestraft werden.
Kontakt
curafutura
Ralph Kreuzer, Kommunikation
Telefon: 031 310 01 85; Mobile: 079 635 12 09; ralph.kreuzer@curafutura.ch
Schweizerischer Apothekerverband pharmaSuisse
Stephanie Balliana, Leiterin Medienstelle
Telefon: 031 978 58 27; Mobile 076 519 89 09; kommunikation@pharmaSuisse.org