Medienmitteilung

Fünf Berufsverbände präsentieren gemeinsamen Forderungskatalog gegen die Engpässe in der Gesundheitsversorgung

Die gute medizinische Versorgung von Menschen und Tieren in der Schweiz ist gefährdet. Denn die Arbeit wird für Ärztinnen, Apotheker, Chiropraktorinnen, Zahnärzte und Tierärztinnen zunehmend schwieriger. Ihre Berufsverbände – die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH, der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse, die Schweizerische Gesellschaft für Chiropraktik ChiroSuisse, die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO sowie die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte GST – schlagen nun Alarm. Sie präsentierten heute auf dem Bundesplatz acht gemeinsame Forderungen gegen den Nachwuchs- und Fachkräftemangel. So sollen unter anderem die Anzahl Studienplätze erhöht, die Arbeitsbedingungen verbessert und die administrativen Auflagen reduziert werden.

Hürdenlauf Fachkräftemangel Bundesplatz

Das gab es noch nie: Die Berufsverbände der Ärztinnen und Ärzte (FMH), der Apothekerinnen und Apotheker (pharmaSuisse), der Chiropraktorinnen und -praktoren (ChiroSuisse), der Zahnärztinnen und -ärzte (SSO) sowie der Tierärztinnen und -ärzte (GST) wenden sich gemeinsam an die Öffentlichkeit und die Politik. Sie vertreten zusammen über 63’000 Personen, die für die medizinische Versorgung in unserem Land unabdingbar sind.

Der seit längerem bekannte Nachwuchs- und Fachkräftemangel bei den Medizinalberufen (nach MedBG) wird grösser. Ohne die enorme Leistungsbereitschaft der Menschen in den Medizinalberufen wäre die gute Versorgung der Bevölkerung bereits heute nicht mehr möglich. Die Schweiz braucht dringend mehr medizinische Fachkräfte: Hierfür muss in die Aus- und Weiterbildung investiert und zugleich dringend verhindert werden, dass noch mehr Fachkräfte den Beruf verlassen. 

Bildstarke Aktion auf dem Bundesplatz – Forderungen an die Politik

Mit einem Hürdenlauf auf dem Bundesplatz in Bern veranschaulichten die fünf Verbände die Hindernisse in ihren Berufen. Jede der acht Hürden entspricht einer Forderung, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Die Verbände verlangen von der Bundespolitik, dass sie sich für den Abbau der Hürden einsetzen.

Ihren gemeinsamen Forderungskatalog überreichten sie nach der Aktion an Nationalrätin Barbara Gysi (SP/SG) und Ständerat Damian Müller (FDP/LU), die die Gesundheitskommissionen des Parlaments präsidieren.

Die Bilder der Aktion werden kurz nach Ende der Übergabe zur Verfügung gestellt: zum Download der Medienbilder.

Forderungen, um Hürden abzubauen

Die Berufsverbände identifizierten zusammen folgende acht Punkte, die angegangen werden müssen, um die medizinische Versorgung der Schweiz zu sichern.

Aus- und Weiterbildung
  1. Substanzielle Erhöhung der Anzahl Studienplätze in der Schweiz für alle medizinischen Fachrichtungen.
  2. Überprüfung der Zulassungsbedingungen zu den medizinischen Studien.
  3. Sicherstellung der Qualität der berufsspezifischen Aus- und Weiterbildung aller in der Schweiz tätigen medizinischen Fachpersonen (Bundesverfassung, Art. 61a).
Rahmenbedingungen für die Berufsausübung
  1. Schaffung und Sicherstellung zeitgemässer Arbeitsbedingungen zur Erhaltung der medizinischen Fachpersonen im Beruf.
  2. Substanzielle Reduktion der administrativen Auflagen.
  3. Förderung und finanzielle Unterstützung der Digitalisierung, der digitalen Transformation sowie der Initial- und Betriebsaufwände im Gesundheitswesen.
Zulassung und Versorgungsqualität
  1. Nationale – respektive überkantonale – Vereinheitlichung der Bedingungen zur Berufsausübung.
  2. Schaffung von Anreizsystemen zur Gewährleistung von ausreichend Arbeitsplätzen in Randregionen zur Sicherstellung der Versorgung aller medizinischen Dienstleistungen.

Hintergründe und Argumente zu den Forderungen: zum Download Argumentarium.

Mit der Umsetzung dieser Forderungen trägt die Politik dazu bei, dass Mensch und Tier in der Schweiz auch künftig medizinisch gut versorgt werden. Angesichts der sich akzentuierenden Versorgungskrise ist Wegschauen und Verdrängen keine Option mehr.

Auskünfte für Medienschaffende

ChiroSuisse, die Schweizerische Gesellschaft für Chiropraktik

ChiroSuisse ist der Berufsverband der Schweizer Chiropraktorinnen und Chiropraktoren. Der Verband zählt über 500 Mitglieder, die meist selbständig in eigenen Praxen oder in Spitälern tätig oder noch im Studium sind. Als universitärer Medizinalberuf ist die Chiropraktik gesetzlich wie auch politisch fest verankert im Schweizer Gesundheitswesen. ChiroSuisse ist vernetzt und in regem Austausch mit internationalen Organisationen. Davon profitieren Patientinnen und Patienten.

 

FMH Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte

Die FMH vertritt als Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte knapp 46’000 Mitglieder und als Dachverband rund 90 Ärzteorganisationen. Sie setzt sich für eine allgemein zugängliche, effiziente und qualitativ hochstehenden Gesundheitsversorgung ein, die attraktive Arbeitsbedingungen bietet und den Nutzen für die Patientinnen und Patienten sowie die Bevölkerung in den Vordergrund stellt.

 

Die GST – Am Puls der Veterinärbranche

Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) vertritt als nationaler Dachverband die beruflichen Interessen von fast 4000 Mitgliedern gegenüber der Politik, den Behörden, verwandten Verbänden und der Öffentlichkeit. Die GST unterstützt und fördert die Rahmenbedingungen in den vielfältigen veterinärmedizinischen Tätigkeitsgebieten.

 

Der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse

Der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse engagiert sich für die Apothekerinnen, Apotheker und Teams die im Dienste der Bevölkerung, der Patientinnen und Patienten und der öffentlichen Gesundheit eine zentrale und koordinierende Rolle in der Grundversorgung übernehmen. pharmaSuisse als innovativer Berufs- und Branchenverband wirkt als partizipative Impulsgeberin mit Drehscheibenfunktion.

 

Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO

Die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO vereint als Berufs- und Standesorganisation rund 6'000 in der Schweiz tätige Zahnärztinnen und Zahnärzte. Wir vertreten unsere Mitglieder gegenüber Behörden und Tarifpartnern und sind die allgemeine wissenschaftliche Gesellschaft für Zahnmedizin in der Schweiz. Mit unseren hohen Qualitätsstandards, einem umfassenden Weiterbildungsangebot und Präventionsarbeit fördern wir die orale Gesundheit der Schweizer Bevölkerung und stellen eine optimale zahnmedizinische Versorgung sicher – von klein auf bis ins hohe Alter.