«Die Versorgung mit Masken ist eine Katastrophe»
Statement von Fabian Vaucher, Präsident des Schweizerischen Apothekerverbands pharmaSuisse, zur Versorgung mit Hygieneschutzmasken
«Die Versorgung mit Masken ist eine Katastrophe. Natürlich möchten wir
gefährdete Personen mit Hygieneschutzmasken ausrüsten. In vielen Apotheken
und Drogerien fehlen aber sogar Hygienemasken für den Eigenbedarf. So
können weder gefährdete Kundinnen und Patienten in Apotheken und
Drogerien noch das Personal ausreichend geschützt werden. Die Zuständigkeiten
bei der Verteilung von Masken sind absolut unklar. Wir werden seit Wochen mit
unseren Anliegen von A nach B und wieder zurück geschickt. Wir fordern jetzt
und heute, dass der Eigenbedarf der Apotheken und Drogerien durch den Bund
gedeckt wird. Und eine klare Strategie, wie gefährdete Personen zu Masken
kommen sollen.»
Wie sieht die Situation bzgl. Hygienemasken aktuell bei den Apotheken aus? Können Apotheken Hygienemasken beschaffen und verkaufen?
Die Engpässe sind leider nicht behoben. Aus der Not heraus sehen sich einige
Kantone gezwungen, selbst Hygienemasken zu beschaffen oder dies zumindest
zu versuchen. Die Apothekerverbände in der Romandie haben via Kontakte nach
China selbst importiert. Der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse
stellt mit grossem Bedauern und Unverständnis fest, dass momentan auf
Bundesebene weder die Beschaffung noch die Finanzierung zufriedenstellend
koordiniert und gelöst ist. Das Motto lautet: Help yourself! Diese Situation
müssen wir leider als katastrophal betiteln. Auch pharmaSuisse überlegt sich, auf
eigene Initiative nun Masken zu beschaffen und erstellt zurzeit eine
Bedarfserhebung bei allen Schweizer Apotheken.
Die Nachfrage dürfte in den kommenden Wochen steigen. Geht pharmaSuisse davon aus, dass es zu Engpässen kommt?
Wir müssen leider davon ausgehen, dass den Apotheken und Drogerien nicht
genügend Schutzmaterial zur Verfügung steht, um Kunden und Apothekenteams
gegenseitig zu schützen – und natürlich auch nicht, um die Nachfrage von
Kundinnen und Kunden aufzufangen. Dies ist umso bedauerlicher, als Apotheken
und Drogerien vor Ort als erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Anliegen für
Stationsstrasse 12 T +41 (0)31 978 58 58 info@pharmaSuisse.org
CH-3097 Bern-Liebefeld F +41 (0)31 978 58 59 www.pharmaSuisse.org 2/2
die Bevölkerung da sind und auch in Zukunft da sein wollen. Während des
ganzen Lockdowns in den vergangenen Wochen haben Apotheken und
Drogerien an vorderster Front grosse Efforts geleistet, um die medizinische
Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen.
Wie ist derzeit die Nachfrage nach Masken in Apotheken und Drogerien?
Die Nachfrage ist da, obwohl der Bund bisher das Maskentragen für die gesunde
Bevölkerung nicht empfohlen hat. Wenn die Empfehlungen des Bundesrats
diesbezüglich angepasst werden, wird die Nachfrage sicher in die Höhe
schnellen. Apotheken und Drogerien müssen entsprechend sehr rasch mit
Masken beliefert werden.